Der Altarraum
„Ich möchte bleiben, wo erzählt wird, Herr, von deiner Güte“
Nicht erst die Sprache, auch der Raum erzählt von der Begegnung mit Gott. Und darum kann es in der Kirche nicht aussehen wie in einem Wohnzimmer. Der Altarraum in Metall und Glas nimmt diese Ambivalenzen auf. Wir versammeln uns unter dem Kreuz, das seinen Platz an der Rückwand des Altarraums gefunden hat. Wir haben auf ein eigenständiges Lesepult verzichtet und gebrauchen die Kanzel für die biblischen Lesungen und die Predigt; denn beides gehört zur Verkündigung. Die Taufstele mit der Osterkerze hat ihren Platz im Altarraum gefunden, im Gegenüber zur Kanzel. So predigt sie sichtbar mit, woher wir kommen und wer wir als Christen sind: In der Taufe hat Gott uns angenommen, so wie wir sind. Am Altar lädt Gott uns an seinen Tisch. Nur ein Stück Brot, nur ein Schluck aus dem gemeinsamen Kelch. Gott kommt uns ganz nah und bleibt doch immer unverfügbar. Gott steht uns bei und mutet uns doch manches zu. Gott wirbt um uns und zugleich ist das Evangelium mitunter sperrig.
Wir versammeln uns beim Abendmahl nicht mehr vor dem Altar, sondern um den neuen Altartisch herum. Die Paramente zeigen uns den Charakter des jeweiligen Sonntags. Die farbigen Tücher an Altar und Kanzel haben die Farben weiß, violett, grün und rot.
Angelika Meyerdierks